Gerade auf Hochzeiten spielt man das Spiel Kutschfahrt sehr gerne. Es ist mit viel Spaß und Bewegung behaftet und wer es noch etwas feuchtfröhlicher mag, der macht daraus noch ein Trinkspiel. Wichtig ist natürlich, dass das Brautpaar oder auch der Ehrengast Lust hat, dabei mitzuspielen. Zur Organisation wird nicht viel benötigt und die Rollen sind schnell verteilt. Es gibt eine fertige Geschichte, die man natürlich auch ändern kann so wie man möchte.

Kutschfahrt Anleitung und Regeln

Spielmaterial

Es wird kein Spielmaterial benötigt, nur neun freiwillige Personen die mitspielen und einen Erzähler. Um das Ganze ein wenig lustiger gestalten zu können, kommen Accessoires immer gut an. Das können zum Beispiel ein Zylinder, eine Krone, Zepter, weiße Handschuhe, vier Räder oder lustige Pferdemasken sein.

Spielregeln

Spielvorbereitung für die Kutschfahrt

Man stellt vier Stühle in einem großen Viereck auf für die Wagenräder. In der Mitte kommen zwei Stühle für die Braut und den Bräutigam. Davor ein Stuhl für den Kutscher und vor den Kutscher zwei Stühle für die Pferde. Der Erzähler sitzt irgendwo am Rand und liest laut und deutlich die Geschichte vor.

Spielbeginn für die Kutschfahrt

Haben alle zugeteilten Personen auf ihrem Stuhl Platz genommen, dann kann der Vorleser beginnen. Es gibt verschiedene Varianten des Spiels. Sobald man seinen Namen hört (Kutscher, 2 Pferde, König, Königin und 4 Räder) dann steht man auf und geht einmal um seinen Stuhl herum und setzt sich wieder. Das kann auch geschehen wenn man aufsteht und etwas trinken muss. Natürlich kann man beides auch kombinieren und macht das ganze Spiel noch schwieriger aber auch lustiger, vor allem für die Zuschauer. Es können auch noch andere Bewegungen vollbracht werden. König und Königin könnten sich küssen oder sich verbeugen oder zuwinken. Der Kutscher mit der Peitsche knallen oder die Hacken zusammenschlagen. Die Pferde scharren mit den Hufen und wiehern. Und die Räder drehen sich im Kreis. Das Publikum kann auch mit einbezogen werden und zwar als tiefer, dunkler Wald und Stock und Stein.

Der Erzähler fängt an die Geschichte klar und deutlich vor zu lesen!

Die Geschichte der Kutschfahrt

Ein König machte mit seiner Königin einen Ausflug und sie fuhren in einer schönen Kutsche, die von zwei starken Pferden gezogen wurde. Der alte Kutscher der Familie saß auf dem Kutschbock.
Zu seinem Kutscher hatte der König aber vollstes Vertrauen. Denn bisher hatte der Kutscher die Königin und König immer heil nach Hause gebracht. Deshalb hatte auch die Königin keine Angst obwohl es schon dunkle Nacht war und viele Diebe in der Gegend lauern.

Doch oh nein, plötzlich rumpelte die Kutsche und die Pferde gingen fast wiehernd durch. Der König fragte daraufhin den Kutscher: „Kutscher, Kutscher was ist mit den Pferden los? Ist das rechte Hinterrad gebrochen?“.

Daraufhin antwortete der Kutscher: „Nein, nein oh mein König, ich glaube es ist das rechte Hinterrad. Königin geht es euch gut?“

Da antwortete die Königin dem Kutscher gleich: „Ja, mein bester Kutscher, alles ist in Ordnung. Ich hatte aber das Gefühl, dass das rechte und das linke Vorderrad gebrochen sind? Hoffe doch mit den Pferden ist alles ok? Oh es wäre schrecklich wenn sie fliehen würden“!

Daraufhin antwortete der Kutscher der Königin: „Nein, nein die Pferde sind nur erschrocken, ich werde kurz absteigen und die Pferde wieder beruhigen“

Erneut sprach der König zu seinem Kutscher: „Oh Kutscher, Kutscher mein treuer Kutscher, mein bester Kutscher, pass auf, dass dir nichts passiert.“

Da sagte der Kutscher: „Oh nein mein König, mir passiert schon nichts. Ich werde die Pferde einfach beruhigen und schauen dass die Räder noch ganz sind.“ So stieg der Kutscher ab und ging zu den Pferden um die Pferde zu beruhigen. Nacheinander kontrollierte er dann das linke Hinterrad, das rechte Hinterrad, das rechte Vorderrad und das linke Vorderrad. Und am Ende kontrollierte er noch einmal die ganze Kutsche. Er kletterte danach wieder auf den Kutschbock, nahm sich die Zügel und trieb die Pferde an.

Dann schaute der König seine geliebte Königin an und fragte dann seinen Kutscher: „Kutscher, mein bester Kutscher, welches der Räder ist denn nun zerbrochen?“

Da sagte der Kutscher zum König: „Also mein lieber König, es ist weder das linke Vorderrad, das rechte Vorderrad, das linke Hinterrad, noch das rechte Hinterrad. Und mit der ganzen Kutsche ist auch alles in bester Ordnung. Ich denke wir sind nur im dunklen Wald über einen dicken Ast gefahren und die Pferde haben sich erschreckt dabei.“

Jetzt sagte die Königin zum Kutscher: „Kutscher, mein getreuer Kutscher, mein allerbester Kutscher, dann lass uns schnell durch die dunkle Nacht weiter ziehen, damit wir bald zu Hause sind.“

Der Kutscher antwortete der Königin: „Ja natürlich, verehrteste Königin. Wir sind bald zu Hause. Ich treibe die Pferde an, dann können wir schnell die dunkle Nacht hinter uns lassen und sind zügig im hell erleuchteten Schloss.“

So trieb der Kutscher seine Pferde an und sie erreichten bald müde aber glücklich das Schloss.
Als der Kutscher vom Kutschbock geklettert war, halt der dem König und der Königin ebenfalls aus der Kutsche. Dann spannte er die Pferde aus und überprüfte noch einmal zum Abschluss das linke und rechte Vorderrad sowie das linke und rechte Hinterrad. Er gab seinen Pferden was zu fressen, die es redlich verdient hatten.

Sehr stolz waren die Königin und der König auf ihren klugen Kutscher. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute, der König, die Königin, der Kutscher, die braven Pferde und die Kutsche mit ihren vier Rädern.

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