Flippermania

Bei dem Brettspiel Flippermania von Pegasus Spiele spielt man das Spiel tatsächlich auf dem Tisch. Denn wenn man Flippern hört denkt man an die in den 70er Jahren mit Rauch gefüllten Kneipenräume, Musik aus der Jukebox und ältere Menschen die in ihre Gespräche vertieft sind. Doch das alles war einmal und ist nicht mehr, denn in Gaststätten darf man schon lange nicht mehr rauchen und geflippert wird oft auf Konsolen oder wie hier einfach am Tisch. Das Brettspiel von Geoff Engelstein ist ein echter Kunstklassiker mit viel Atmosphäre sowie einem Schreib- und Rollmechanismus auf einer Tischplatte.

Man kann es als Solo Spiel spielen oder aber bis zu vier Personen ab einem Alter von zehn Jahren. Jeder hat ein abwischbares Tableaus vor sich liegen, was den Flippertisch darstellen soll, sowie ein Punkte-Board. Ziel ist es, bei den vier verschiedenen Spieletischen seine Kugeln so lange wie möglich im Spiel zu halten und damit die höchste Punktzahl zu bekommen. Die Bälle jonglieren zwischen Drop Targets, Bumpern und Skill Shots hin und her oder aktivieren sogar den Multiball. Ist der Ball mal fast aus dem Spiel, kann man natürlich nachhelfen und seinen Tisch mal kurz anstupsen. Aber Achtung, sowas kann auch immer mal in die Hose gehen.

Flippermania Anleitung und Regeln

Spielezubehör

  • Je 1 Infoblatt und eine deutsche Wende-Anleitung
  • 4 trocken abwischbare Stifte
  • 2 Würfel
  • 8 Flipperkugeln
  • 4 Flippertische

Spielvorbereitung

Sollte man dieses Brettspiel das erste Mal spielen, entscheidet man sich am besten mit dem Flippertisch Carniball zu starten und sich dann später bei den Tischen vom Schwierigkeitsgrad her zu steigern. Jeder bekommt seinen eigenen Tisch und auch sein Tableau zum Eintragen. Vorwärts kommt man immer mit zwei Würfeln und sucht sich dann einen davon aus. Markiert wird der Platz auf dem man gelandet ist mit dem vorhanden abwaschbaren Stift.

Flippermania Zubehör
Flippermania Zubehör

Spielablauf von Flippermania

Nachdem die zwei Würfel gespielt sind, sucht sich jeder einen der Würfe aus und setzt seine Halbkugel dementsprechend auf seinem Tableau ab. Wichtig ist, dass das Ziel noch frei ist und man es besetzen kann. Hat man dort gepunktet, streicht man seine Punkte auf dem Tableau an. Dieses Feld kann dann nicht mehr belegt werden. Jeder Flippertisch hat für die Fortbewegung der Kugeln seine eigenen Regeln die man befolgen muss. In der Anleitung ist alles noch einmal ausführlich erklärt. Da diese Regeln sehr umfangreich sind, bitte nicht sofort erschrecken. Hat man das Spiel ein paar Mal gespielt, wird es leichter. Es ist nicht umsonst ein Kennerspiel.

Die Bumper geben wie auch bei den echten Flippertischen Punkte bei jedem Kontakt. Um einen weiteren Bonus zu erhalten muss man zum Beispiel bei den Drehzielen mehrere Ziele treffen. Ebenso gibt es Elemente wie das Freischalten eines Multiballs oder auch Trickschuss-Gruppen zu finden. Man hat sogar die Möglichkeit, wenn man gegen seinen Tisch stößt seine Würfel Augenzahl zu ändern, es kann aber ebenso passieren, dass man tilt und die nächste Kugel verliert. Alles ist möglich. Läuft die eigene Kugel ins Outlane, dann kann man noch seine zweite Kugel in das Spiel bringen.

Spielende

Gewonnen hat der Spieler, der nach seinen drei Kugeln die meisten Punkte bekommen hat.

Die vier Spieltische

Carniball

Bei diesem Tisch, den man oft am Anfang benutzt für Einsteiger, schießt man auf Enten, lässt Luftballons platzen und misst seine Kräfte.

Cyberhack

Hat man sich für Cyberhack entschieden, dann stielt man von einer bösen Firma die Daten und verdient sich die Hacks dabei.

Dance Fever

Hier wird versucht das Hauptspielfeld und den Mini-Pin gleichzeitig zu steuern und mit viel Spinner-Action kehrt man in das Jahr 1970 zurück.

Drachentöter

Als junger Zauberer kann man große Boni erhalten wenn man seine Feinde besiegt. Um aufsteigen zu können muss man Fallziele treffen und vor allem neue Zaubersprüche lernen. Nur mit ihnen kann man die Würfel manipulieren um damit den Multiball als Boni auszulösen.

Flippermania Bild
Flippermania Bild

Anregungen und Tipps zu Flippermania

  • Wem das Würfeln mit den Würfeln zu langweilig ist, der kann als alternative eine Würfel App benutzen, welche die Ergebnisse auf Knopfdruck liefert.
  • Interessant ist auch, wenn man die Halbkugeln umdreht auf die runde und nicht abgeflachte Seite, dann kann man sie erstens besser greifen mit der Hand und zweitens verschmiert sie nicht so die gemalten Flächen auf dem Tableau.
  • Wichtig ist beim Flippern immer die richtige Strategie und das richtige Timing zu nutzen und natürlich gehört auch eine Portion Glück dazu.

Unser Fazit zu Flippermania

Dieses Spiel Flippermania ist geeignet für alle Pinnball-Fans. Die sollten auf jeden Fall eine gute Vorstellung vom Mechanismus des Automaten haben. Ich denke viele Flipper-Neulinge gehen an dem Spiel vorbei, da es für sie zu umfangreich und kompliziert ist.

Ebenso bietet ein echter Flipper Automat viele schnelle Aktionen und fordert ein gutes Reaktionsvermögen. Das ist hier das Gegenteil, denn hier wird in Zeitlupe geflippert und Nachdenken ist angesagt. Wenn das einem Spieler liegt, dann ist dieser genau richtig hier.

Geoff Engelstein hat ein Roll und Write-Spiel mit viel Liebe zum Detail erschaffen. Hier spielen zwar das Reaktionsvermögen und die Geschicklichkeit keine Rolle aber trotz allem taucht man in eine Welt des Pinnball ein, die aber Glaubwürdig ist.

Die 30 Seitige Anleitung mit Erläuterungen ist wahrlich nichts für Wenig Spieler und für jeden zu Beginn eine Herausforderung. Doch hat man die Regeln einmal verstanden, dann darf man sich auf ein kurzweiliges Spielvergnügen ruhig einlassen. Denn eigentlich ist der Ablauf sehr simpel, wenn man mit den beiden Würfeln spielt und versucht immer ein Ziel zu treffen.

Über das Material kann man nicht meckern, da die Tableaus sich gut beschriften und auch wieder säubern lassen. Ist natürlich auch ein toller, nachhaltiger Umweltaspekt, da man kein Papier verschwenden muss. Nur die kleine Größe des Tableaus wirkt leicht überfrachtet von den vielen schillernden Bildern, was vielleicht bei einem größeren Format nicht passiert wäre. Schade auch, dass es so null acht fünfzehn Würfel sind in einer langweiligen Standardfarbe statt in so richtig coolen, knalligen Farben.

Wenn man richtig überlegt ist dieses Brettspiel eigentlich ein Solospiel auch wenn man zu viert spielt. Denn es kommt zu keiner Interaktion mit den anderen Spielern. Keiner kommt sich in die Quere und jeder hat seinen eigenen Tisch. Der eigentliche Spielreiz liegt dann darin, seinen eigenen Highscore zu knacken. Oft bekommt man gar nicht mit, was die anderen so neben einem treiben.

Alles in allem kann man sagen, dass das Brettspiel Flippermania zu einem der besseren Roll-and-Write spielen gehört. Wunder darf man zwar hier nicht erwarten, da der Ablauf von Würfel werfen, Zahlen auswählen und dann Kreuzchen machen doch sehr simpel ist. Komplizierter wird das ganze Spiel nur, da es sich auf mehreren Teilebenen abspielt auf dem Tisch und einige Aktionen fordert.

Interessant ist auch, dass es hier die Möglichkeit gibt, das Spiel immer mehr zu erweitern. Theoretisch könnten der Verlag und der Autor um immer weitere, trickreiche und taktische Kniffe neue Spieltische hinzufügen. Also gar kein so schlechter Zug wenn man richtig darüber nachdenkt.

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