Später, sich aus der Mode entwickelt, entstanden verschiedene Pilates Prinzipien. Friedmann & Eisen beschreiben einige dieser Prinzipien folgendermaßen:

Pilates Prinzipien

Konzentration

Körper und Geist sollen mit Hilfe von Konzentration in Harmonie gebracht werden. Die Aufmerksamkeit richtet sich ganz auf den Körper und jede Bewegung wird mental kontrolliert. Auf Alkohol oder andere berauschende Mittel wird grundsätzlich bei Pilates verzichtet um die Konzentrationsfähigkeit während der Übungen beibehalten zu können.

Zentrierung

Das so genannte Powerhouse ist das Zentrum der Körpermitte. Damit gemeint ist der Bereich vom Brustkorb bis zum Becken. Gerade bei Rückenschmerzen kann sich die Stärkung der Powerhouse-Muskulatur positiv auswirken.

Kontrolle

Wichtig ist, dass man die Übungen und Bewegungen kontrolliert ausführt. Die kleineren Helfermuskeln werden dadurch zusätzlich gestärkt.

Atmung

Eine bewusste Atmung spielt bei Pilates ebenso eine wichtige Rolle, da sie Verspannungen entgegenwirkt und die Kontrolle des Körpers erhöht. Die Atmung in das Zwerchfell wird trainiert.

Präzision

Wichtig ist es, die Pilates-Übungen richtig auszuüben. Erst dann können wirklich Erfolge erzielt werden.

Fluss

In fließenden Bewegungen werden alle Übungen ausgeführt und wenn möglich ohne längere Unterbrechungen. Abrupte und isolierte Bewegungen sind hier nicht zu finden.

Entspannung

Um Verspannungen zu lösen und auffinden zu können, soll bewusste Entspannung helfen. Man sollte aber nicht verwechseln, dass Entspannung nicht das Gegenteil von Körperspannung ist beim Pilates.

Powerhouse

Das Powerhouse besteht aus dem Beckenbodenmuskel, dem Zwerchfell, den Muskeln der inneren Oberschenkel sowie den Muskeln rund um die Sitzknochen. Zieht man den Nabel in Richtung Rückgrat ein und spannt die Gesäßmuskeln an, dann aktiviert man das Powerhouse. Wichtig dabei ist, dass man die natürliche Atemfunktion dadurch nicht beeinträchtigt. Das heißt die Luft wird nicht angehalten und der Brustbereich nicht kontrahiert.

Pilates lernen

Zum Anfang sollte ein Trainer erstmal die wichtigsten Grundlagen vermitteln. Eine fachliche Einführung ist wichtig um Haltungs- und Bewegungsfehler zu vermeiden. Jedoch ist die Verletzungsgefahr eher gering. An den Geräten wechseln die Übungen zwischen Kräftigung und Dehnung für die Muskeln ab.

Die meisten Übungen bei Pilates führt man jedoch auf einer einfachen Matte aus. Dabei sollte man bequeme Trainingskleidung sowie Socken statt Sportschuhen tragen oder sogar Barfuß sein, wenn die Temperatur das zulässt.

Als Pilates-Kleingeräte setzt man oft verschieden Varianten von Bällen oder Bänder ein. Ebenso Balancerollen und Koordinationswippen.

So wirkt sich Pilates auf den Körper aus:

  • Stärkung der Muskulatur
  • Verbesserung von Kondition und Bewegungskoordination
  • Verbesserung der Körperhaltung
  • Anregung des Kreislaufs
  • Erhöhte Körperwahrnehmung

Das sogenannte Powerhouse zu trainieren ist die Grundlage aller Übungen bei Pilates. Hier ist die in der Körpermitte liegende Muskulatur rund um die Wirbelsäule gemeint. Man nennt sie auch Stützmuskulatur. Gezielt gekräftigt werden die Beckenbodenmuskeln sowie die tiefe Rumpfmuskulatur. Dadurch, dass man alle Übungen fließend und langsam ausübt, schont man die Gelenke und Muskeln. Die Atmung wird gleichzeitig mitgeschult.

Das weit verbreitete Mattentraining empfiehlt man erst Fortgeschrittenen. Zwischen Kräftigung und Dehnung der Muskulatur wechseln sich die rund 500 Pilates-Übungen ab.

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