Der 400m-Lauf gilt als längste Sprintdisziplin in der Leichtathletik. Bei den Olympischen Sommerspielen werden 400-Meter-Wettkämpfe sowohl als Einzel- als auch als Zehnkampfdisziplin ausgeführt. Dabei starten die Athleten aus dem Tiefstart und sprinten in einer eigenen Bahn. Das Verlassen dieser Bahn führt zur Disqualifikation. Bei Hallenwettbewerben dürfen die Sportler ihre Bahn hingegen nach der zweiten Kurve verlassen. Um die unterschiedlichen Kurvenlängen auszugleichen, starten die Akteure aus versetzten Startblöcken.
Regeln zum 400m-Lauf
Der 400m-Lauf ist die längste leichtathletische Laufdisziplin und zudem Teildisziplin des Zehnkampfs der Männer.
Die gesamte Stadionrunde muss in der eigenen Bahn absolviert werden. Der Start erfolgt, wie auch beim 100m- und 200m-Lauf, aus dem Startblock. Um die unterschiedlichen Kurvenlängen auszugleichen, sind die Startblöcke versetzt angeordnet.
Der 400-Meter-Lauf ist eine der klassischen Mittelstreckendisziplinen in der Leichtathletik. Die Distanz muss einmal um eine 400-Meter-Bahn, die Standardlänge einer Runde auf einer Outdoor-Laufbahn, zurückgelegt werden. Hier sind grundlegende Regeln und Anforderungen für den 400-Meter-Lauf:
- Bahn und Startblöcke:
- Der 400-Meter-Lauf findet auf einer standardisierten 400-Meter-Rundbahnanlage statt.
- Jeder Läufer erhält in der Regel eine eigene Bahn, die er für das gesamte Rennen beibehält.
- Startblöcke werden am Start jedes Laufes festgelegt, und Läufer können, müssen aber nicht, diese nutzen.
- Start:
- Das Rennen beginnt mit einem stehenden Start. Läufer müssen vor dem Schuss stillstehen.
- Der Start erfolgt auf Kommando „Auf die Plätze“, „Fertig“ und einem Schuss oder akustischem Signal.
- Laufdurchführung:
- Die Sportler müssen in ihren eigenen Bahnen bleiben. Ein Übertritt in eine andere Bahn resultiert in einer Disqualifikation.
- Ein Läufer darf nicht absichtlich einen anderen stören oder blockieren, dies kann ebenfalls zur Disqualifikation führen.
- Ziellinie:
- Das Ziel des Rennens ist, als Erster die Ziellinie zu überqueren, nachdem die komplette Distanz von 400 Metern gelaufen wurde.
- Ein Rennen wird durch den Teil des Körpers gewonnen, mit dem der Läufer zuerst die Ziellinie überquert, üblicherweise der Rumpf, nicht die Hand oder das Kopf.
- Elektronische Zeitmessung:
- International werden 400-Meter-Läufe mit einer elektronischen Zeitmessung durchgeführt. Diese wird bei dem Startsignal aktiviert und hält die Zeit an, sobald der Läufer die Ziellinie überquert.
- Disqualifikation:
- Ein Läufer, der falsch startet, stört, eine andere Bahn betritt oder sich anderweitig nicht an die Regeln hält, kann disqualifiziert werden.
- Wetterbedingungen:
- Der 400-Meter-Lauf wird auch bei ungünstigen Wetterbedingungen wie Regen oder Wind durchgeführt, solange die Bedingungen sicher für die Athleten sind.
Diese Regeln können je nach Ebene des Wettbewerbs und dem ausrichtenden Verband leichte Abweichungen aufweisen. Bei nationalen und internationalen Wettbewerben werden die Regeln durch Verbände wie die International Association of Athletics Federations (IAAF) oder lokale Leichtathletikverbände festgelegt und durchgesetzt.
Weltrekorde und Sieger beim 400-Meter-Lauf
Der Südafrikaner Wayde van Niekerk stellte bei den Olympischen Sommerspielen in Rio einen Fabel-Weltrekord von 43,03 s auf. Der vorhergegangene Weltrekord von Michael Johnson (43,18 s) hielt fast 17 Jahre und Johnson konnte zwischen 1993 und 1999 sämtliche Weltmeistertitel gewinnen. Bis heute gilt die „Johnson Ära“ als einzigartig. Insgesamt konnten 18 Athleten eine Zeit von unter 44 s laufen. Bei den Frauen besteht der Weltrekord (47,60 s) von Marita Koch (DDR) bereits seit dem 6. Oktober 1985.
Lediglich zwei Frauen konnten in der Geschichte des 400-Meter-Laufes eine Zeit von unter 48 s erzielen. Bei den Weltmeisterschaften 2019 gelang es Steven Gardiner von den Bahamas bei den Männern zu gewinnen. Bei den Frauen lief Salwa Eid Naser (Bahrain) die schnellste Zeit und kürte sich zur Weltmeisterin.
Hier ist eine Tabelle mit aktuellen Weltrekorden (Stand meines Wissens bis März 2023) im 400-Meter-Lauf für Männer und Frauen sowie die Goldmedaillengewinner der letzten Olympischen Spiele:
Kategorie | Männer | Frauen |
---|---|---|
Weltrekordhalter (Outdoor) | Wayde van Niekerk (Südafrika) | Marita Koch (DDR) |
Weltrekordzeit (Outdoor) | 43,03 Sekunden (2016) | 47,60 Sekunden (1985) |
Weltrekordhalter (Indoor) | Michael Norman (Vereinigte Staaten) | Jarmila Kratochvílová (Tschechoslowakei) |
Weltrekordzeit (Indoor) | 44,52 Sekunden (2018) | 49,59 Sekunden (1982) |
Olympiasieger 2020 (Tokio 2021) | Steven Gardiner (Bahamas) | Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) |
Zeit des Olympiasiegers 2020 | 43,85 Sekunden | 48,36 Sekunden |
Bitte beachten Sie, dass diese Informationen jederzeit durch neue Leistungen überholt werden können. Für die aktuellsten Daten sollten Sie immer auf die offiziellen Mitteilungen der Weltleichtathletik (früher IAAF) oder auf aktuelle Nachrichten aus dem Sport zugreifen.
Bei den Olympischen Spielen ändern sich die Sieger natürlich mit jeder Austragung, welche alle vier Jahre stattfindet (mit Ausnahme von Verschiebungen wie die von 2020 auf 2021 aufgrund der COVID-19-Pandemie). Die Weltrekorde können zu jeder Zeit gebrochen werden, wenn es offizielle Wettkämpfe gibt.
400-Meter-Lauf bei Olympia
Der 400-Meter-Lauf gehört seit dem Jahr 1896 zu den olympischen Disziplinen. Bei den Männern konnten die US-Amerikaner insgesamt 20 Goldmedaillen gewinnen und stehen damit unangefochten an der Spitze. Michael Johnson konnte die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1996 und 2000 gewinnen. Eine Leistung, welche bislang nur er erreichen konnte. Bei den Frauen ist der 400-Meter-Lauf seit dem Jahr 1964 olympisch. Mit drei Goldmedaillen ist Frankreich die erfolgreichste Nation. Marie-José Perec konnte als einzige Frau zwei Goldmedaillen gewinnen (1992, 1996).
Der 400-Meter-Lauf ist ein fester Bestandteil des olympischen Leichtathletik-Programms und gilt als eine der anspruchsvollsten Sprintdistanzen. Hier ist eine kurze Übersicht über den Wettbewerb und seine jüngste Geschichte im Rahmen der Olympischen Spiele:
Kategorien:
- Männer 400 Meter
- Frauen 400 Meter
- Staffel 4×400 Meter (Männer und Frauen)
Olympische Spiele 2016 – Rio de Janeiro:
- Gold Männer: Wayde van Niekerk (Südafrika) – Weltrekordzeit von 43,03 Sekunden
- Gold Frauen: Shaunae Miller (Bahamas) – Zeit von 49,44 Sekunden
Olympische Spiele 2020 – Tokio (ausgetragen 2021):
- Gold Männer: Steven Gardiner (Bahamas) – Zeit von 43,85 Sekunden
- Gold Frauen: Shaunae Miller-Uibo (Bahamas) – Zeit von 48,36 Sekunden
Bei den olympischen Wettkämpfen im 400-Meter-Lauf sind folgende Aspekte besonders herauszustellen:
- Runden: Die Athleten müssen sich durch Qualifikationsrunden, Halbfinale und schließlich das Finale kämpfen.
- Bahnzuweisung: Die Bahnzuweisung in den einzelnen Runden erfolgt nach den Zeiten in den vorangegangenen Runden. In der Regel wird die Innenbahn als die anspruchsvollste angesehen, da die Läufer ihre Konkurrenten hinter sich nicht sehen können.
- Taktik: Ein effektives Pacing ist entscheidend, da Athleten sowohl genug Geschwindigkeit für den Sprintabschnitt als auch Ausdauer für das Rennende haben müssen.
- Rekorde: Olympische Rekorde können nur während der Olympischen Spiele aufgestellt werden, während Weltrekorde bei jeder anerkannten Veranstaltung erzielt werden können.
Der 400-Meter-Lauf bei Olympia fasziniert Zuschauer weltweit, da er eine perfekte Kombination aus Geschwindigkeit und Ausdauer darstellt und oft dramatische Endspurte und Foto-Finishes beinhaltet.
400 Meter-Lauf in der Halle
Der 400-Meter-Weltrekord in der Halle liegt bei einer Zeit von 44,52 s. Dieser wurde 2018 von dem US-Amerikaner Michael Norman aufgestellt. Bei den Frauen lief die Tschechin Jarmila Kratochvilova die schnellste Zeit (49,59 s), die jemals bei einem Hallen-Wettkampf gemessen wurde. Bemerkenswert: Der Rekord ist auf den 07.03.1982 datiert und somit seit über 37 Jahren ungeschlagen.
Der 400-Meter-Lauf in der Halle, auch bekannt als 400-Meter-Indoor-Lauf, ist eine Leichtathletikdisziplin, die auf einer überdachten Laufbahn stattfindet. Aufgrund der kleineren Dimensionen von Indoor-Bahnanlagen ist die Standardlänge einer Runde meist nur 200 Meter, daher besteht der 400-Meter-Indoor-Lauf normalerweise aus zwei Runden.
Hier sind Besonderheiten von 400-Meter-Läufen in der Halle:
- Bahnlänge und -aufbau:
- Indoor-Bahnen messen häufig 200 Meter pro Runde, im Gegensatz zu den 400 Metern im Freien.
- Viele Indoor-Bahnen haben auch eine stärkere Kurvenneigung, um die höheren Zentrifugalkräfte in Kurven auszugleichen.
- Bahnen:
- In der Regel gibt es weniger Bahnen als bei Outdoor-Bahnen. Die Anzahl kann variieren, häufig gibt es jedoch vier bis sechs Bahnen.
- Läufer können in den meisten Fällen nicht die ganze Distanz auf einer Bahn bleiben, da manchmal ein Wechsel auf eine gemeinsame Bahn nach einer bestimmten Distanz (zum Beispiel nach den ersten 200 Metern) vorgesehen ist.
- Start:
- Der Start erfolgt typischerweise aus Startblöcken in festgelegten Bahnen.
- Wie im Freien auch, erfolgt der Start auf das Signal eines Starters, wobei das gleiche Prinzip des False Starts gilt.
- Laufdurchführung:
- Die Laufdurchführung unterscheidet sich im Wesentlichen nicht von der im Freien, mit der Ausnahme des oben erwähnten möglichen Wechsels auf eine gemeinsame Bahn.
- Das Überholen ist in der Halle aufgrund des begrenzten Raums und der kürzeren Geraden oft schwieriger.
- Weltrekorde und Zeiten:
- Indoor-Weltrekorde werden gesondert von Outdoor-Weltrekorden geführt.
- Zeiten können aufgrund der kürzeren Geraden und stärkeren Kurvenneigung langsamer sein als im Freien.
- Der aktuelle Männer-Weltrekord (Stand 2023) wurde von Michael Norman mit einer Zeit von 44,52 Sekunden aufgestellt.
- Bei den Frauen hält Jarmila Kratochvílová aus der Tschechoslowakei den Weltrekord mit einer Zeit von 49,59 Sekunden (Stand 2023).
- Wettkampfregeln:
- Die Wettkampfregeln werden von den gleichen Verbänden festgelegt, die auch die Außenwettbewerbe organisieren, wie die World Athletics (ehemals IAAF).
Indoor-400-Meter-Läufe finden häufig während der Indoor-Saison in den Wintermonaten statt und sind ein fester Bestandteil von Indoor-Leichtathletikmeisterschaften wie den Weltmeisterschaften und kontinentalen Meisterschaften.
Fragen und Antworten
Was ist der 400-Meter-Lauf?
Der 400-Meter-Lauf ist eine Mittelstreckendisziplin in der Leichtathletik, bei der die Athleten einmal eine standardisierte 400-Meter-Bahnlaufen. Es ist ein Rennen, das sowohl Geschwindigkeit als auch Ausdauer erfordert.
Welche Taktik wird beim 400-Meter-Lauf oft verwendet?
Läufer müssen das Rennen gut einteilen, um die Energie über die gesamte Distanz optimal zu nutzen. Eine gängige Taktik ist, schnell zu starten, um eine gute Position zu erreichen, dann das Tempo in der Mitte des Rennens zu halten und für den letzten Teil des Rennens genug Energie zu haben, um mit einem starken Finish zu enden.
Welches sind die wichtigsten Wettbewerbe für den 400-Meter-Lauf?
Der 400-Meter-Lauf ist Teil vieler bedeutender Leichtathletikwettbewerbe, einschließlich der Olympischen Spiele, der Weltmeisterschaften, der kontinentalen Meisterschaften, nationalen Meisterschaften und vielen anderen Leichtathletik-Treffen.
Wie viele Runden ist der 400-Meter-Lauf?
Auf einer Standard-400-Meter-Bahn entspricht der 400-Meter-Lauf genau einer Runde.
Welche Ausrüstung benötige ich für den 400-Meter-Lauf?
Im wesentlichen benötigen Sie passende Laufschuhe. Viele Sportler tragen außerdem Wettkampfbekleidung, die aerodynamisch geschnitten ist und Feuchtigkeit ableitet.
Muss ich beim 400-Meter-Lauf in meiner Bahn bleiben?
Ja, bei offiziellen Wettkämpfen müssen die Sportler während des gesamten 400-Meter-Laufs in ihrer zugewiesenen Bahn bleiben.
Wie unterscheidet sich der 400-Meter-Lauf von anderen Sprintdisziplinen?
Der 400-Meter-Lauf ist länger als die klassischen Sprintstrecken (100 Meter und 200 Meter) und erfordert mehr Ausdauer. Während bei den kürzeren Sprints die reine Schnelligkeit dominiert, ist der 400-Meter-Lauf durch das Zusammenspiel von Geschwindigkeit, Ausdauer und Rennstrategie gekennzeichnet.
Was ist eine gute Zeit für Amateurläufer im 400-Meter-Lauf?
Die Zeiten können stark variieren, aber im Allgemeinen gelten für Amateure Zeiten unter 60 Sekunden für Männer und unter 70 Sekunden für Frauen als gut.
Was ist der Weltrekord im 400-Meter-Lauf?
Der aktuelle Weltrekord für Männer im Freien wird von Wayde van Niekerk mit einer Zeit von 43,03 Sekunden gehalten (Stand bis März 2023). Bei den Frauen hält Marita Koch den Rekord mit einer Zeit von 47,60 Sekunden (Stand bis März 2023).
Wie trainiere ich für den 400-Meter-Lauf?
Das Training für den 400-Meter-Lauf sollte eine Kombination aus Sprinttraining, Ausdauertraining und spezifischer 400-Meter-Taktik umfassen. Häufig werden Intervalldistanzen gelaufen, die ein wenig länger oder kürzer als 400 Meter sind, um sowohl die Geschwindigkeit als auch die Ausdauer zu verbessern.