Ein Paar ist die erste und niedrigste wirkliche Kartenkombination beim Poker. Das Paar besteht aus zwei Karten des gleichen Wertes unabhängig von der Farbe.

Absoluter Wert beim Paar:

Zwei 8er sind zum Beispiel ein Paar, egal ob diese Karten nur aus den hole cards, nur aus den community cards oder aus beidem zusammengesetzt werden. Das Paar schlägt praktisch nur Karte Hoch, wobei es unter den Paaren natürlich auch eine Wertreihenfolge gibt. Diese verhält sich absolut identisch zu der Reihenfolge bei Karte Hoch, also von Ass abwärts bis zur 2.

Relativer Wert beim Paar:

Obwohl diese Kartenkombo recht weit unten in der Liste ist, entscheidet sie sehr oft ein Texas Hold’em Spiel. Sehr wichtig ist dabei immer die Höhe des Paares. Aufgrund vieler Pokerguides sieht man oft, dass vor allem ab dem 10er-Paar die Spieler wirklich bereit sind Einsätze zu liefern, sollten die meisten anderen community cards darunter sein. Als gute Grenze kann man sich aber immer die 8 merken, denn sie stellt genau die Mitte dar. 50 % der Karten liegen über der 8 und 50 % der Karten liegen mathematisch gesehen darunter.

Grenzwert 8

Gerade bei einem Paar ist der Kicker von großer Bedeutung und auch hierfür kann man die 8 als einen Grenzwert nehmen. Es sollte aufgrund dieses Kickerproblems vermieden werden, bespielsweise ein Ass mit einem niederen Kicker wie einer 6 zu spielen. Der Grund dafür liegt in der wahrscheinlichen Annahme, dass ein anderer Spieler auch ein Ass als hole card besitzt und diese Hand mitspielt. Sollten dann beide das Paar treffen, liegt man immer noch hinten und ist aber durch das höchstmögliche Paar im Spiel dazu verführt, die Einsätze fälschlicherweise mitzugehen.

Besondere Formen des Paares

paar pairEs gibt eine sehr gute und eine sehr schlechte Ausnahme zum Paar, die beachtet werden muss. Die vorteilhafte Ausnahme betrifft das Pocketpair, denn die zwei hole cards ergeben für sich schon ein Paar. Darunter fällt auch die beste Starthand im Spiel, nämlich zwei Asse oder A – A. Mit dieser Starthand und bei zwei Spielern hat man eine Gewinn-Wahrscheinlichkeit von rund 80 %. Also für alle hohen Pocketpairs, bis Damen- oder Bubenpaar, ist die Standardstrategie, möglichst alle Gegenspieler bis auf einen aus dem Pot zu drängen. Zudem bringt man diesen einen zu einem möglichst hohen Einsatz.

Pocketpair unter 10

Sollte das Pocketpair unter 10 sein, versucht man bestenfalls möglichst billig den Flop zu sehen. Denn man könnte damit ein Set treffen, sprich einen Drilling. Gelingt dies besipielsweise mit einer sehr niederen Karte (z.B. 3) und die anderen Karten haben hohe Werte, hat man nicht nur den Vorteil, die wahrscheinlich beste Hand zu besitzen, sondern es wird der Karte auch wenig Beachtung gelten, womit man praktisch auf einen Hinterhalt spielen kann. Sollte beim Flop nicht die passende Karte dabei sein und ein Einsatz kommen, trennt man sich am besten von diesem niederen Pocketpair. Die nachteilige Ausnahme ist eher unspektakulär, sollte aber erwähnt werden. Es kommt relativ häufig vor, dass schon die community cards selbst ein Paar bieten, welches für jeden gilt. Dies ist aber viel interessanter für den nächsten Kartenwert – das Doppel-Paar.

Eine Anekdote zum Pocketpair:

Es gibt auch noch eine sehr interessante Anekdote zu einem Spiel zwischen zwei der besten Pocketpairs. In der ersten Staffel von High Stakes Poker spielten die beiden Profi-Pokerspieler Barry Greenstein, der sehr für sein konservatives Spiel bekannt ist, mit AA und Sam Farha, der ein eigentlich ein sehr aggressiver Spieler ist, mit KK gegeneinander. Die Spannung bei der Entscheidung zum All-In elektrisierte den Raum und selbst alle anderen Profi-Spieler im Raum wurden zu gespannten Zusehern. Dann kommt das All-In und der Pot wächst auf eine unglaubliche Summe von 361.800 US-Dollar an. Die Chance eines Sieges steht natürlich mit 82 % ganz klar auf der Seite von Barry Greenstein, doch der König kommt und Sam Farha gewinnt den bis dahin größten Topf bei High Stakes Poker.

Poker-Video – Barry Greenstein vs. Sam Farha

Wir lernen zwei Dinge aus dieser Situation. Erstens müssen die Chancen immer im Vergleich mit dem möglichen Gewinn gesehen werden. Sam Farha wusste bestimmt schon vor seinem All-In, dass er gegen eine Top-Hand spielt, da Barry Greenstein, in seiner üblichen Kategorie, sonst keinen Reraise gemacht hätte. Aber Farha hat die Hand fortgesetzt und zwar nicht, weil es ihm schwer gefallen ist zwei Könige wegzulegen, sondern weil er wusste dass sein All-In erwidert wird. Er hätte auch nur gegen zwei Damen spielen können. Aber selbst eine geringe Chance auf solch eine Geldsumme kann es rechtfertigen, im wahrsten Sinne des Wortes gegen zwei Asse zu pokern. Die zweite Lektion ist die Reaktion von Barry Greenstein. Aus seiner Sicht war er praktisch unschlagbar und doch verzieht er bei diesem Verlust keine Miene, da er weiß, dass Spieler wie Farha genau auf solche Chancen spielen. Nach seiner Sicht geben diese Spieler das Geld schnell wieder zurück, da durch die mathematische Wahrscheinlichkeit seine Asse vier mal öfter siegreich sein werden. Greenstein weiß, diese Summe kommt zu ihm zurück – wenn nicht von Farha, dann von anderen ähnlichen Spielern.

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